Grundlegend: Mehr Wissen über Re-Traumatisierung im Alter

Jahre oder Jahrzehnte nach dem Geschehen können traumatische Erfahrungen wieder lebendig werden. Die alten Wunden brechen auf: Ängste und Ohnmachtsgefühle im Alter können auf ein Trauma im Verlauf des Lebens zurückgehen. Manche erstarren oder begeben sich „auf die Flucht“, andere horten Lebensmittel oder werden aggressiv, wenn schreckliche Erinnerungen wieder lebendig werden. Daten und Fakten mögen dabei durcheinander geraten, doch das Wieder-Erleben traumatischen Schreckens wird so wahrgenommen, als wäre es ganz real und würde jetzt geschehen.

Manchmal genügt dazu ein Donnergrollen, Blaulicht oder ein schrecklich vertrautes Geräusch wie die Schritte auf dem Flur. Die Nachricht, dass eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden muss, kann wie ein Zeittunnel wirken, in dem sich das Gefühl von Bedrohung und Angst bei der Evakuierung damals vermischt mit der Gegenwart. Die Angst findet „jetzt“ statt.

Zum nach-erlebten Leiden und Schrecken kommt, dass die Betroffenen nicht wissen können, wie aktuelle Ängste und Beunruhigungen mit den alten traumatischen Erfahrungen in Verbindung stehen.